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Zu einer außergewöhnlichen Baustellenexkursion hat die Bauunternehmung Glöckle die Technikerklasse der Josef-Greising-Schule am 16. November 2018 eingeladen. Der Neubau der Bereitstellungshalle (BeHa) entsteht mit einer sogenannten Gleitschalungskonstruktion. Diese besondere Technik ermöglicht es, geplante Bauwerke in kürzester Zeit unter allen erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen entstehen zu lassen.

Was ist eine Gleitschalung und wie funktioniert diese?

Beim Herstellen von Bauwerken in Gleitbauweise werden die Schalelemente auf der Bodenplatte ausgerichtet und im weiteren Herstellungsprozess nicht wieder umgesetzt. Die gesamte Schalkonstruktion wird, im Gegensatz zur Kletterschalung, an Stangen pneumatisch oder hydraulisch hochgedrückt. Dies geschieht kontinuierlich im 24/7 Schichtbetrieb, da ununterbrochen bewehrt und betoniert werden muss. Der Frischbetondruck wird in vertikale Stahlrahmen, sogenannte Joche, eingeleitet. Die Geschwindigkeit des Gleitens wird in Abstimmung mit dem verwendeten Beton bestimmt, da dieser am unteren Ende eine ausreichende Festigkeit besitzen muss, sobald er die Schalung verlässt. Das Aushärten des Betons erfolgt in der gleitenden Schalung, was zum sogenannten „mäßigen Verbund“ zwischen Beton und Bewehrung führt. Das „Gleiten“ stellt sehr hohe Anforderungen an die Arbeitsvorbereitung, die Bautechnologie, sowie die Baulogistik, da alle Eisen, Einbauteile und die gesamte Baustoffzuführung jederzeit gewährleitet und richtig gewählt werden muss.

Die Gleitbauweise kann meist dann wirtschaftlich eingesetzt werden, wenn fugenlose Bauwerke oder auch kurze Bauzeiten realisiert werden sollen. Es gelten in der Regel folgende Voraussetzungen:

–              Mindestwandstärke (ca. 20 cm)
–              Mindestbauwerkshöhe (Szenario-Analyse)
–              Bauwerksgeometrie (möglichst gleichbleibender Grundriss)
–              Schichtbetrieb muss möglich sein (Lärmbelästigung)
–              Geeignete Betonrezeptur

Die angehenden Bautechniker/innen bekamen die Möglichkeit die Gleitschalung aus nächster Nähe zu betrachten und sogar eine Begehung auf den Arbeitsbühnen mitzuerleben.
„Eine Gleitschalungskonstruktion in solchem Ausmaß, erlebt man nicht alle Tag auf einer Baustelle“, so Oberbauleiter Frank Wolz.
Im Anschluss an die Baustellenbesichtigung hatten die angehenden Bautechniker/innen die Möglichkeit einer Fragerunde zum Gleitverfahren und des Bauvorhabens.

Ein besonderer Dank geht hierbei an die PreussenElektra und unsere Bauleitung vor Ort, die eine solch außergewöhnliche Baustellenexkursion ermöglicht haben.